Freitag, 4. März 2011

Gründung und Insolvenz meiner ersten Geschäftstätigkeiten

Im Jahre 1968 gründete ich folgende Unternehmen:
Eigenheimbau Gmbh & CoKG, 73450 Kösingen, Gräberstr. 5
Reinhold Hald, Bauunternehmen 73450 Kösingen, Gräberstr. 5

Das Kerngeschäft dieser Unternehmen war das Bauen und Vertreiben von schlüsselfertigen Häuser und Eigentumswohnungen. Für die Bauunternehmung stellte ich Fachkräften, wie Maurer, Gipser, Fliesenleger, Zimmerer, Schreiner u. Elektriker ein.
Das -„Know How“ - Erstellung von schlüsselfertigen Bauten zum Festpreis -, war Neuland, und wurde von mir als einer der Ersten im Kreis Aalen und Heidenheim praktiziert. Die Nachfrage nach Wohnungen war groß, die Firma wuchs sehr schnell.
Nach kurzer Zeit wurde auf dem Grundstück in Kösingen, Gräberstr. 5, eine Halle für die Gewerbe Zimmerei und Schreinerei erstellt und mit den modernsten Maschinen ausgerüstet. Ein großzügiges Bürogebäude mit Wohnhaus folgte.
Der Wohnungs- u. Eigentumswohnungsverkauf wurde teils von mir selbst, aber hauptsächlich von den Banken getätigt. Es wurden teilweise 20 bis 25 Wohnungen in Vorrat gebaut. Die Erträge und Bilanzen waren hervorragend.
Warum ging die Firma in Konkurs ?
• Ein gravierender Fehler im einem Angebot. In einer Randgemeinde wurden 14 Einfamilienhäuser geplant, für diese wurde ein irreführendes Verkaufsexposé erstellt, in dem die Häuser mit Grundstück und Erschließungskosten angeboten wurden. Tatsächlich sollte es heißen ohne Grundstück und Erschließungskosten. Diese Häuser wurden innerhalb von 2 Wochen von der Bank verkauft und von mir notariell bestätigt, ohne den Fehler zu bemerken. Natürlich bestanden die Kunden auf Erfüllung des notariellen Kaufertrags. Dieser Fehler kostete die Firma ca. 750.000.-- DM.
• Die Konkurrenz schläft nicht: Die Heidenheimer Bauunternehmen neideten mir den Erfolg und drängten die KSK HDH dazu, welche hauptsächlich meine Wohnungen verkaufte und die auch Kunde bei derselben Bank waren, nicht mehr für mich zu verkaufen, da sie sonst ihre Konten bei der Bank auflösen würden. Deren Begründung war folgendermaßen: ich sollte mit der KSK in Aalen zusammenarbeiten, denn dort sei auch mein Firmensitz. Dies wurde mir auch von der KSK HDH nahe gelegt. In dieser Zeit hatte ich noch mehr als 20 unverkaufte Eigentumswohnungen in Vorrat gebaut, deren Verkaufswert sich pro Wohnung etwa auf 110.000.—DM belief, der Gesamtverkaufserlös belief sich so etwa auf 2,2 Mio. DM . Ich hatte die gesamten Wohnungen mit ca. 800.000.-- DM beliehen. Die KSK Aalen, die damals erst mit dem Immmobilienverkauf begonnen hatte, konnte nicht eine einzige Wohnung verkaufen. Meine Firma kam somit in Zahlungsschwierigkeiten, zumal zu dieser Zeit die Dinglichkeitszinsen bei etwa 25% lagen. Da die Zinslast nicht mehr getragen werden konnte, wurden die Wohnungen von der Bank versteigert. Die Versteigerungskosten, die Dinglichkeitszinsen und die Bankgebühren schluckten weit mehr als den erwarteten Gewinn. Somit ging das bisher erwirtschaftete Vermögen wie Bürogebäude, Privathaus, Halle und sämtliche Maschinen und Geräte in die Konkursmasse ein.

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